193
England mehrere Glaubensboten (Missionare) nach Deutschland,
um die Lehre des Heiles den verschiedenen Volksstämmen unseres großen
Vaterlandes zu verkündigen. Um das Jahr 600 n. Chr. kam Colum-
ban zu denbavernund Franken, Kilian um 650 zu den Ost-
franken, Willibrord um 700 zu den Friesen. Unter allen diesen
Missionaren aber zeichnete sich durch seinen unermüdlichen Eifer am
meisten aus Winfried oder Bonifacius, welcher deswegen auch der
Apostel der Deutschen genannt wird. Es war im Jahre 716, als
Bomfacius zum ersten Male nach Deutschland kam. In Thüringen,
wo er das Christenthum verkündete, und zwar im jetzigen Hessen, nicht
weit von Kassel, in der fruchtbaren Ebene zwischen der Eder und
Fulda, stand vor uralten Zeiten eine mächtige Eiche, welche von dem
heidnischen Volke als ein Heiligthum des Donnergottes verehrt wurde.
Als Bonifacius, der Apostel der Deutschen, nach Hessen kam, und die
Abgötterei wahrnahm, welche an diesem Baume getrieben wurde, er-
grimmte er in fernem Herzen und hatte den Muth, trotz der Verwün-
schungen der Priester und trotz des Entsetzens des abergläubischen Volkes,
die Axt an die heilige Eiche zu legen. Als sie endlich zusammenstürzte,
ohne daß ein Blitzstrahl den verwegenen Fremdling erschlug, erkannte
das hessische Volk die Nichtigkeit seiner bisherigen Abgötterei, hörte
der Predigt des christlichen Apostels zu und ließ sich von ihm taufen.
Bonifacius aber erbaute aus dem Holze der gefällten Eiche ein Kirch-
lein. Dann durchzog er das Land, bekehrte Tausende zum Christen-
thum, gründete eine Menge Klöster und wurde im Jahre 751 seiner
vielen Verdienste wegen vom Papste zum Erzbischof von Mainz
ernannt. Aber auch in seinem hohen Alter konnte Bonifacius nicht
ruhen. Als Greis zog er nochmals aus, die Friesen an der Nordsee
zu bekehren. Mit einer Anzahl von Begleitern (man sagt 70) begab
er sich zu ihnen. Die Beschwerden der Reise achtete er nicht; die Wild-
heit der Friesen fürchtete er nicht. Er zog umher im Lande, predigte
und taufte, und zerstörte die Götzenbilder und gründete Kirchen. Als
er nun einst mit seinen Gefährten auf freiem Felde unter Zelten lagerte
und die Neugetauften zur Firmung erwartete, überfiel ihn ein Haufe
heidnischer Friesen; diese erschlugen ihn sammt seinen Begleitern am
5. Juni 755. Sein Leichnam wurde von den Christen gefunden, mit
hohen Ehren zu Grabe gebracht und in der Folge in der Kirche zu
Fulda beigesetzt, wo er noch ruht.
7. Karl Martell und Prpin.
Die spätern Könige der Franken (Chlodwig's Nachkommen)
wurden immer schwächer, ergaben sich der Trägheit und ließen ihre
ersten Minister für sich regieren, welche dadurch immer mächtiger
wurden. Solch ein Minister war Karl, mit dem Beinamen Martell,
d. h. der Hammer, denn er hatte in einer Schlacht wie ein eiserner
Hammer auf die Köpfe der Feinde geschlagen. Karl Martells Sohn
war Pipin, von seiner kleinen Gestalt der Kurze genannt. Auch
Haestcrs' Lesebuch für Oberkl. Simultan-Ausg. 13
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Extrahierte Personennamen: Kilian Kilian Willibrord Winfried Winfried Apostel Bomfacius Apostel Apostels Bonifacius Karl_Martell Karl Karl Karl Martell Karl_Martells Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Bonifacius Deutschland Thüringen Hessen Kassel Fulda Hessen Mainz Nordsee Fulda
197
Stelle rücken könnte. Seine Kleidung war nach deutscher Art einfach.
Er trug Gewänder, von der fleißigen Hand seiner Gemahlin verfertigt,
Strümpfe und leinene Beinkleider, mit farbigen Bändern kreuzweise
umwunden, ein leinenes Wamms und darüber einen einfachen Rock mit
seidenen Streifen, seltener einen viereckigen Mantel, von weißer oder
grüner Farbe; aber stets hing ein großes Schwert mit goldenem Wehr-
gehänge an seiner Seite. Nur an Reichstagen und hohen Festen er-
schien er in voller Majestät, mit einer goldenen, von Diamanten strahlen-
den Krone auf dem Haupte, angethan mit einem lang herabhängenden
Talare, mit goldenen Bienen besetzt.
Karl war auch ein großer Kriegsheld. Von allen Völkern, die
er besiegte, machten ihm die heidnischen Sachsen, welche damals
zwischen Hessen-Thüringen und der Ostsee wohnten, am meisten zu
schaffen. Diese wollten durchaus nicht ihrem heidnischen Glauben ent-
sagen und hatten jeden Glaubensboten, der ihnen die christliche Religion
predigen wollte, von sich gestoßen. Da zog Karl der Große das Schwert
gegen sie, um sie mit Gewalt zur Taufe zu treiben. Aber der Kampf
dauerte 30 Jahre (von 772—803) bis sie und Wittekind, ihr tapferer
Anführer, endlich das Christenthum annahmen und sich taufen ließen.
Wittekind wurde unter Karl's Oberherrschaft Herzog der Sachsen;
denn Karl hatte sein großes Reich, welches das Land der Franken
(Frankreich), einen Theil von Spanien, das nördliche Italien,
die Niederlande und Deutschland nördlich bis zur Nord- und
Ostsee und östlich bis zur Elbe und zum Raabflusse in Ungarn um-
faßte — in mehrere kleine Bezirke getheilt, und darin als Gehülfen
in der Regierung Herzoge, Burg- oder Markgrafen angestellt,
welche ihm Berichte einsenden mußten und Befehle von ihm erhielten.
Hatte er so einen Befehl mit seinem Degenknopf unterstegelt, so pflegte
er zu sagen: „Hier ist mein Befehl, und hier — indem er an das
Schwert schüttelte — ist der, welcher ihm Gehorsam verschaffen soll."
Im Jahre 800 wurde Karl der Große als Schirmherr der Kirche
vom Papste gegen dessen Feinde um Hülfe angerufen; er leistete diese,
indem er selbst nach Italien zog. Da geschah es, daß — als er am
Weihnachtstage in der Peterskirche, angethan mit einem langen Purpur-
mantel, mit allem Volke die Geburt des Heilandes feierte und andächtig
in seinem Betstuhl kniete — der Papst Leo Iii. zu ihm trat, ihm
eine mächtige Krone auf das Haupt setzte und ihn unter dem Jubelrufe
des Volkes zum römischen Kaiser krönte. Von jener Zeit an führten
seine Nachfolger in Deutschland diesen Titel.
Eine feste Residenz hatte Karl nicht; er wohnte da, wo seine Gegen-
wart mn nöthigsten war — am liebsten aber hielt er sich zu Aachen
auf, wo er auch begraben ist. Er starb am 28. Januar 814 in einem
Alter von 72 Jahren. Sein Leichnam wurde in einer Gruft im Dome
zu Aachen, aufrecht auf vergoldetem Stuhle sitzend, im vollen kaiser-
lichen Ornat, mit einem Evangelienbuch auf dem Schooße und einer
goldenen Pilgertasche um die Hüfte, bestattet und in dieser Stellung
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl_der_Große Karl Karl Karl Karl_der_Große Karl Leo_Iii Leo Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Hessen-Thüringen Ostsee Sachsen Frankreich Spanien Italien Niederlande Deutschland Ostsee Ungarn Italien Peterskirche Deutschland Aachen
198
1165 so gefunden, wo man ihn erst in ein prächtiges Grabmal legte,
die Kleinodien jedoch: Schwert, Krone, Reichsapfel und Pan-
zer, zurückbehielt, um sie fortan bei jeder Krönung eines römisch-deutscher
Kaisers zu gebrauchen. —
10* Wittekind.
Da kaum die Hügel matt erhellte
Der Morgenroths, lichte Schein,
Wer schleicht sich in die Zelte
Des Frankenlagers ein?
Mit Schritten, leise, leise,
Wie Späherschritte sind,
Verfolgt er die geheime Reise,
Das ist der Sachse Wittekind!
Schon focht er wider muth'ge Franken
Durch lange Jahre blut'gen Streit,
Und grollte sonder Wanken
Dem Herrn der Christenheit.'
Nun schlich er kühn und schnelle
Zum Feinde sich bei Nacht,
Vertauschend seine Heldenfelle
Mit einer feigen Bettlertracht.
Da fühlt er plötzlich sich umrungen
Von Melodien sanft und weich,
Gesungen wird, geklungen
Wird um ihn her zugleich;
Verwundert eilt er weiter,
Durchzieht das rüst'ge Heer,
Da sieht er Beter statt der Streiter,
Das Kreuz als ihre ganze Wehr.
Weihnachten war herangekommen,
Der heil'ge Morgen war entglüht,
Und innig schwoll des frommen,
Des großen Karls Gemüth;
Zum hohen Tempelbaue
Ließ wölben er sein Zelt,
Daß er im Land der Heiden schaue
Die Glorie der Christenwelt.
Hoch über'm Altar prangt und raget
Ein blauer, golddurchwirkter Thron,
Drauf sitzt die reine Mag et
Und ihr im Schoß der Sohn.
Hell schimmert rings das schöne,
Das heilige Geräth,
Und alle Farben, alle Töne
Begrüßen sich mit Majestät.
Schon kniete brünstig, stillandächtig
Der Kaiser vor dem Hochaltar,
Mit Grafenkronen prächtig
Um ihn die Heldenschaar:
Schon fällt vom Spiel der Lichter
Ein rosenfarbner Schein '¿f
Auf ihre klaren Angesichter:
Da tritt der Heide keck hinein.
Er staunt, als er die stolzen Paire
Mit Karl auf ihren Knieen erkennt,
Damit sie himmlisch nähre
Das ew'ge Sakrament;
Doch staunt er deß' nicht minder,
Da sich kein Priester fand,
Und sich! Es kamen Engclkinder
Im blüthenweißen Lrchtgewand.
Sie boten zum Versöhnungsmahle
Das Sakrament dem Kaiser dar,
Das auf smaragdner Schale
Sie trugen wunderbar.
Und Jubel füllt die Seelen,
Empfahend Brod und Wein,
Es dringt ein Lied aus tausend Kehlen
Vom göttlichen Zugegensem!
Der Sachse steht betäubt, er haltet
Die Hände fromm, sein Aug' ist naß;
Das hohe Wunder spaltet
Den heidnisch argen Haß. —
Hin eilt er, wo der Hause
Mit frohem Blick ihn mißt:
„Gieb, Karls dem Wittekind die Taufe,
Daß er umarme dich als Christi" —
(Platen.)
11. Roland.
Manche Kriege hat Karl der Große, von tapfern Dienstmannen
unterstützt, zur Verbreitung des Christenthums geführt. Selbst bis
nach Spanien hin — wo damals arabische Fürsten regierten —
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Extrahierte Personennamen: Karls_Gemüth Karls Karl Karl Karls Roland Karl_der_Große Karl
202
Earl der Grosse regierte 47 Jahre, von 768 Ms 814. Sein. Sohn,
Ludwig der Fromme, folgte ihm in der Regierung (von 814 — 840). Die
Söhne Ludwigs desfrommen aber theilten das grosse fränkische Reich
durch den Vertrag zu verdün (843) in: Frankreich, Italien und Deutschland.
So wurde Deutschland ein für sich bestehendes Reich, welches Ludwig der
Deutsche erhielt. Mit der deutschen Königswürde blieb aber auch die rö-
mische Kaiserwürde verbunden. —Im Jahre 911 starb das karolingi-
sche Geschlecht in Deutschland aus, und dieses wurde ein Wahlreich.
Die deutschen Fürsten wählten nun Konrad von Franken (regierte von
911—918); alsdann folgten Könige aus dem sächsischen Geschlecht
(von 918—1024). Unter den sächsischen Königen ist besonders bemerkenswerth:
13. Heinrich I., auch Heinrich der Vogelsteller
genannt.
' (919-936.)
„Heinrich der Vogelsteller!" Ein sonderbarer Name! Wer war
dieser Vogelsteller? Ein Herzog von Sachsen war er, ein mächtiger,
frommer Herr. Darnm wählten ihn auch die Deutschen im Jahre 919
zu ihrem Könige. Die Boten, welche ihm die Nachricht von seiner
Wahl zum Könige brachten, sollen ihn bei der Stadt Quedlinburg
beim Finkenfange angetroffen haben, daher sein Beiname.
Zu seiner Zeit war das arme Deutschland ein sehr unglückliches,
trauriges Land. Von Südosten her jagten häufig auf ihren schnellen
Pferden die Hunnen oder Ungarn herein, trieben den Bauern ihr Vieh
weg und sengten und plünderten, wohin sie kamen. Und sainmelte sich
nun erst langsam ein Haufen deutscher Krieger wider sie und fing an,
sich in Marsch zu setzen, dann waren sie samnll ihren Leuten schon
lange wieder fort, weit, weit über alle Berge. — Und von Nord-
osten her kamen zu Zeiten die Wenden und machten's eben so. Das
war eine traurige Zeit. — Was that da der weise, der bedächtige
Heinrich?
Zunächst schloß er einen neunjährigen Waffenstillstand mit den ge-
fährlichen Ungarn und gelobte ihnen einen neunjährigen Tribut. Dafür
sollten sie nicht mehr nach Deutschland kommen und das Vieh wegtreiben.
Sie waren auch damit zufrieden. Und nun begann im ganzen deut-
schen Reich eine bessere Zeit, überall ein reges und thätiges Leben.
Ueberall fing man an, Häuser zu bauen und hier und da einen Haufen
derselben mit einer Mauer und mit einem Wassergraben zu umziehen.
Solch eine ummauerte Stätte nannte man Stadt oder Burg und ihre
Bewohner Bürger. Aber die Städte waren noch leichter zu bauen,
als Bewohner dafür zu finden; denn die Deutschen liebten das Wohnen
auf dem Lande und sagten: „Sollen wir uns lebendig begraben lassen?
Deine Städte sind nichts anders, als Gräber." Da befahl Heinrich,
die Leute sollten loosen, und je einer aus neunen, den das Loos treffe,
sollte vom Lande in die Stadt ziehen. Damit sie das aber um so
lieber thun möchten, gab er den Städten viele Vorrechte, so daß die
Bürger hinter ihren Mauern nach und nach viel freier wurden, als die
Bauern, welche damals ihren Edelleuten oder Klöstern als Leibeigene
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Fromme Ludwig Ludwigs Ludwig_der
Deutsche Ludwig Konrad_von_Franken_( Konrad Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich_der_Vogelsteller Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Italien Deutschland Deutschland Deutschland Sachsen Quedlinburg Deutschland Ungarn Deutschland
203
dienen mußten. Nun fing auch in den Städten einer an, und machte
für alle die Kleider; ein anderer für alle die Schuhe; ein dritter Laute
Häuser für die andern; — natürlich aber das alles nicht umsonst! Mit
einem Worte,es entstanden die verschiedenen Handwerker. Vis dahin
hatte nämlich jeder sein eigener Schneider, Schuster, Maurer, also alles
Mögliche selbst sein müssen. Und das ging gerade nicht sehr gick. In
den Städten ging's nun natürlich besser. Und doch merkten es die
Städter noch immer nicht, daß sie es besser hatten. Als aber nach
neun Jahren die Ungarn wieder kamen, und die Bauern nun mit ihrem
Vieh und ihren sonstigen Habseligkeiten in die ummauerten Städte flüch-
ten konnten, wohin die Ungarn nicht einzudringen vermochten, und als
Heinrich mit Gottes Hülfe diese Räuber bei Merseburg dermaßen
besiegte, daß sie, so lange er lebte, nicht wieder kamen: da jubelte alles
dem Städtebauer zu und freute sich seines Königs. — Schon vor-
her hatte Heinrich auch die Wenden zur Ruhe gebracht. Mitten im
Winter nahte er sich ihrer Hauptstadt Brennabor (jetzt Brandenburg).
Sie zagten aber nicht, sondern dachten: Laß ihn nur kommen; durch
die weiten Sümpfe um unsere Stadt kann er gewiß nicht hindurch dringen.
Er kam aber dennoch, zwar nicht durch aber über die Sümpfe her.
Gott schickte einen harten Frost, und Heinrich marschirte auf dem Eise
gegen die feindliche Stadt und eroberte sie. Die Wenden waren be-
siegt. — König Heinrich starb 936.
14. Kaiser Otto's I. Krönung.
(936 - 973.)
Die Deutschen fühlten sich dem sächsischen Stamme dankbar ver-
pflichtet, da Heinrich I. das Reich nach innen und außen gekräftiget
hatte; daher gedachten sie auch, die Krönung seines Sohnes Otto be-
sonders feierlich zu begehen. Bei derselben erschienen die Großen und
Edlen aller Stämme deutscher Nation. In Aachen, wo der große
Frankenkönig Karl so oft und gerne weilte, in den Hallen des ehr-
würdigen Domes, den er selbst erbaute, sollte Otto zum Führer und
Haupt des deutschen Volkes geweihet werden. Die weiten Räume der
Pfalz*) waren kaum hinreichend, die hohen Gäste zu fassen. In
ihrer Mitte erschien Otto, ein Mann von königlicher Haltung, Ernst
in den Mienen, Muth in den Blicken, Kraft in den nervigen Armen,
Würde m seinem ganzen Wesen. Lautlose Stille empfing ihn; aber
die bedeutsamen Blicke, die einer dem andern zuwarf, zeigten, mit
welchem Wohlgefallen die versammelten Fürsten ihren jugendfrischen
Kaiser betrachteten. Nun stieg er die Stufen des Thrones hinan, und
— wie ein plötzlich erwachter Donner — brach der Jubelruf los: „ Es
lebe König Otto! Heil dem Sohne des großen Heinrich!"
Die Großen nahten nach der Reihe ihrer Würde und schwuren in seine
Hand, treu zu halten am Könige und Vaterland.
*) Pfalz -- Schloß, Palast, auch Rathhaus; ehemals insbesondere die Paläste der deut»
fchen Kaiser.
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Extrahierte Personennamen: Schneider Schuster Maurer Heinrich_mit_Gottes Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_I. Heinrich_I. Otto Karl Karl Otto Otto Ernst Muth Otto Heinrich
204
Eine zahllose Volksmenge harrte auf den Straßen und im Dome
auf den feierlichen Zug, und die Geistlichkeit, angethan mit prächtigen
Gewändern, hatte sich an der Pforte des Gotteshauses versammelt, den
König zu empfangen. Als dieser unter dem Jubelruf des Volkes er-
schien, trat der Erzbischof von Mainz, Hildebert, hervor und
faßte des Königs rechte Hand und führte ihn in die Mitte der Kirche,
wo er von dem ganzen versammelten Volke gesehen werden konnte.
Dann sprach er: „Hier steht der von Gott erkorne, vom König Hein-
rich bezeichnete und von den Fürsten anerkannte König der Deutschen.
Wenn das Volk diese Wahl billiget, so erhebe es zum Zeichen dessen
die^Rechte auf zum Himmel!" Jubelnd streckten alle die Hand empor,
der betäubende Zuruf: „Heil unserm König Otto! Heil seinem
Geschlecht!" erfüllte die Tempelhallen, und draußen vor den Thüren
wiederhallte dieser Ruf von den Tausenden, die die Mauern umjauchzten.
Chöre fielen ein und sangen Psalmen, Pauken und Trompeten schmetter-
ten dazwischen, und die Geistlichen sanken am Altare nieder, um des
Himmels Segen auf den neuen Herrscher herabzuflehen.
Als der erste Sturm der Begeisterung vorüber war, führte der
Erzbischof den König vor den Altar, wo die Reichskleinodien lagen.
Er umgürtete ihn mit dem Reichsschwert — legte ihm den Königs-
mantel an,— gab ihm das Zepter in die Hand, salbte ihn mit
geweihetem Öle und setzte ihm mit Hülfe der Erzbischöfe von Köln
und Trier die Krone auf das Haupt. Nachdem dieses geschehen war,
führten ihn alle drei auf einen Thron, der zwischen zwei Marmorsäulen
aufgerichtet war, hielten ein feierliches Hochamt und ließen den Lobgesang
anstimmen.
Da saß der vierundzwanzigjährige König; das blühende Gesicht und
die hohe Stirne von blonden Locken umwallt. Er gedachte an die
Thaten des unter ihm in der Gruft ruhenden Kaisers Karl und ge-
lobte im Herzen, jenes großen Vorfahren würdig zu regieren. Aller
Blicke waren auf den sinnenden König gerichtet, bis er sich endlich er-
hob und die Kirche verließ. Unter erneutem Beifallsruf bewegte sich
der Zug in die königliche Pfalz, wo das Krönungsmahl begann. Die
deutschen Herzoge hatten die Bewirthung übernommen, und rechneten es
sich zur Ehre, ihm persönlich zu dienen und bei der Tafel aufzuwarten.
Der Herzog Eberhard von Franken trug die Speisen auf, er war
Truchseß; Hermann, Herzog in Schwaben, schenkte den Wein ein
und verrichtete das Amt eines Mundschenken; Arnulf, Herzog von
Bayern, sorgte für das Hoflager und das Heer, er verrichtete die
Geschäfte eines Marschalls; der Herzog Giselbert von Lothrin-
gen sorgte für die königlichen Zimmer, er war Kämmerer. So
entstanden die sogenannten Erzämter am kaiserlichen Hofe, welche bei
der Krönung ein Vorrecht der Wahlfürsten (Kurfürsten) blieben, die
sie aber nachher nicht mehr in eigener Person, sondern durch ihre Ge-
sandten verrichteten. Die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier-
nahmen von jetzt an das Krönungsrecht in Anspruch. —
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Extrahierte Personennamen: Hildebert Gott Otto Karl Karl Eberhard_von_Franken Hermann
205
Lustig klangen die Gläser voll edlen Weines beim Lebehoch auf
den König, das Reich und seine Fürsten; Trompeten schmetterten da-
zwischen, und von draußen herein schallte der Jubelruf des begeisterten
Volkes.
Otto hatte an diesem festlichen Tage wohl kaum geahnet, welche
Sorgen und Mühseligkeiten ihm diese Krone bringen würde. Seine
ganze Regierung war ein Gewebe von Kriegen; er züchtigte die Dänen,
die seine Markgrafschaft Schleswig heimsuchten; er unterwarf sich
Böhmen; er schlug die Ungarn auf dem Lechfelde, daß ihnen auf
immer die Lust verging, nach Deutschland zu streifen; er hatte viele
Kämpfe mit den Italienern, die seine Herrschaft lange nicht aner-
kennen wollten; sein eigener Bruder Heinrich und sein Sohn Ludolf
hatten sich gegen ihn empört; aber alle diese Kämpfe und Trübsale
dienten nur zur Verherrlichung seines Namens. Die Geschichte nennt
ihn den Großen, und Magdeburg, seine vielgetreue Stadt, bewahrt
seine Gebeine und hat ihm auf dem Markte ein Denkmal errichtet.
Lz. Otto I. und Heinrich.
Zu Quedlinburg im Dome ertönet Glockenklang,
Der Orgel Stimmen brausen zum ernsten Chorgesang,
Es sitzt der Kaiser drinnen mit seiner Ritter Macht,
Voll Andacht zu begehen die heil'ge Weihenacht.
Hoch sitzt er in dem Kreise, von männlicher Gestalt,
Das Auge, scharf wie Blitze, von gold'nem Haar umwallt,
Man hat ihn nicht zum Scherze den Löwen nur genannt,
Schon mancher hat empfunden die löwenstarke Hand.
Wohl ist auch jetzt vom Siege er wieder heimgekehrt,
Doch nicht des Reiches Feinden hat mächtig er gewehrt;
Es ist der eigne Bruder, den seine Waffe schlug,
Der dreimal der Empörung blutrothes Banner trug.
Zu Quedlinburg vom Dome ertönt die Mitternacht,
Vom Priester wird das Opfer der Messe dargebracht,
Es beugen sich die Kniee, es beugt sich jedes Herz,
Gebet tn heil'ger Stunde steigt brünstig himmelwärts.
Da öffnen sich die Pforten, es tritt ein Mann herein,
Es hüllt die starken Glieder ein Büßerhemde ein —
Er schreitet auf den Kaiser, er wirst sich vor ihm hin,
Die Knie'er ihm umfasset mit tiefgebeugtem Sinn.
„O Bruder, meine Fehle, sie lastet schwer auf mir;
Hier liege ich zu Füßen, Verzeihung flehend, dir:
Was ich mit Blut gesündigt, die Gnade macht es rein,
Vergieb, o strenger Kaiser, vergieb, du Bruder mein!"
Doch strenge blickt der Kaiser den sünd'gen Bruder an:
„„Zweimal hab' ich vergeben, nicht fürder mehr fortan!
Die Acht ist ausgesprochen, das Leben dir geraubt,
Nach dreier Tage Wechsel da fällt dein schuldig Haupt.""
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Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich Heinrich Ludolf Otto_I. Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Deutschland Magdeburg Quedlinburg Quedlinburg
206
Bleich werden rings die Fürsten, der Herzog Heinrich bleich,
Und Sülle herrscht im Kreise, gleich wie im Todtenreich,
Man hätte mögen hören jetzt wohl ein fallend Laub,
Denn keiner wagt zu wehren dem Löwen seinen Raub.
Da hat sich ernst zum Kaiser der fromme Abt gewandt,
Das ew'ge Buch der Bücher, das hält er in der Hand;
Er liest mit lautem Munde der Worte heil'gen Klang,
Daß es in aller Herzen wie Gottes Stimme drang.
„Und Petrus sprach zum Herren: Nicht so? Genügt ich hab',
Wenn ich dem sünd'gen Bruder schon siebenmal vergab?
Doch Jesus ihm antwortet: Nicht siebenmal vergieb,
Nein, siebenzig mal sieben, das ist dem Vater lieb." —
Da schmilzt des Kaisers Strenge in Thränen unbewußt,
Er hebt ihn auf, den Bruder, er drückt ihn an die Brust;
Ein lauter Ruf der Freude ist jubelnd rings erwacht —
Nie schöner ward begangen die heil'ge Weihenacht. lmühler)
Ans die sächsischen folgten wieder Könige ans dem fränkischen
Geschlecht (von 1024 —1125); dann folgten Könige ans dem schwäbi-
schen oder hohenstanfischen Stamme (von 1137 —1254). Unter den
fränkischen Königen ist wegen seines wechselvollen Schicksals und trau-
rigen Lebensendes besonders zu merken Heinrich Iv.j unter den schwäbi-
schen Königen aber verdient vor allen genannt zu werden:
16. Friedrich I. Barbarossa.
(1152-1190.)
Im Jahre 1152 starb Konrad, der erste deutsche Kaiser aus dem
Hause der Hohenstaufen. So nennt man diese Regenten von einer
Burg, die Friedrich, der Stammvater dieses Geschlechts, auf dem
Hohenstaufen, einem Bergkegel der rauhen Alp (imjetzigen König-
reiche Württemberg), erbaut hatte. Die deutschen Fürsten wählten
nun zu Frankfurt am Main den Bruderssohn Konrads, Friedrich den
Rothbart oder Barbarossa, wie die Italiener ihn nannten, zum
deutschen Kaiser. Wer ihn sah in seiner männlichen, stolzen Haltung
und blühenden Jugendkraft, mit den blauen, durchdringenden Augen
und blonden Haaren, in seinem Ernste und den edlen Sitten, der
mußte sagen, daß er ein echter Deutscher sei. Aber er war auch ein
gar gewaltiger Kaiser, dieser Barbarossa; er ist sechsmal mit einem
großen Heere über die Alpen gezogen, um in Italien Streitigkeiten zu
schlichten, und noch am Abend des Lebens zog er als 70jähriger Greis
in einem Kreuzzuge ins gelobte Land, um das heil. Grab aus
der Gewalt der Türken zu befreien. In zwei Schlachten kämpfte er
wie ein rüstiger Jüngling; aber da kam das Heer an den Fluß Sa-
leph und drängte sich nur langsam auf schmaler Brücke hinüber. Das
dünkt dem grauen Helden zu langsam, er sprengt mit dem Rosse hin-
ein in den Fluß, ihn zu durchschwimmen; der Strudel erfaßt ihn, reißt
ihn fort und — ein Leichnam nur kommt ans Ufer (1190).
Unendlicher Schmerz, Jammer, Verzweiflung verbreitete sich unter
dm Kreuzfahrern über den Verlust des Kaisers — er wurde zu
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_bleich Heinrich Heinrich Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Konrad Konrad Friedrich Friedrich Bruderssohn_Konrads Konrads Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa
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dieser war solch ein mächtiger Minister; aber er begehrte noch mehr zu
sein und schrieb deshalb an den Papst: „Sprich, o Vater der
Christenheit, wer soll König der Franken sein, der den Na-
men trägt, oder der sein Volk durch Rath und Kraft groß
gemacht?" Darauf antwortete der Papst: „Nur der soll die
Krone tragen, der sie verdient!" Da rief Pipin die geistlichen
und weltlichen Großen des Reiches zusammen, und als diese die Ant-
wort des Papstes erfuhren, riefen sie: „Das ist des Himmels Stimme!"
hoben Pipin empor, trugen ihn dreimal feierlich herum und setzten ihn
auf dm Königsthron. Pipin aber kniete in der Kirche vor dem Altare
nieder und Bonifacius, als Gesandter des Papstes, salbte ihn im
Namen Gottes zum König der Franken. Der schwache König
Childerich aber wurde in ein Kloster gesperrt.
Als Pipin einmal erfuhr, daß die Großen seines Reiches ihn um
seiner kleinen Gestalt willen heimlich verhöhnten, zeigte er ihnen im
Kampfe mit einem Stier und einem Löwen seinen Muth und seine
Kraft, und beschämte dadurch die umstehenden Höflinge so, daß sich alle
demüthig vor ihm verneigten und von nun an niemand mehr über
seine Gestalt spottete. Diese Begebenheit besingt ein Dichter in fol-
gender Weise:
8. Pipin der Kurze.
(752.)
Pipin der Kurze war nicht groß,
Doch Karls des Großen Water,
In aller Weise fehlerlos,
Ein treuer Volksberather.
Der beste Held im Frankenreich,
Der Kirche Wohlgefallen,
An Weisheit nur sich selber gleich,
An Tapferkeit vor allen.
War nicht geboren auf dem Thron,
Doch für den Thron geboreni
Zum Herrschen wardes Hammers Sohn
Von Gottes Gnad' erkoren.
Papst Zacharias sprach dies Wort:
„Des Königs Würd' und Namen
Gebührt der Völker starkem Hort!"
Und alle Welt sprach: Amen!
Doch unser Held, der Kurze, schien
Zu klein manch' kleinen Geistern,
Die maßen mit den Augen ihn
Und hatten viel zu meistern.
Deß schwieg der Held, und ritterlich
Sinnt er den Hohn zu dämpfen,
Und läd't zum Spiele männiglich,
Wo wilde Thiere kämpfen.
Schon eilt das Volk herbei mit Drang,
Die stolzen Großen alle,
Sie nahen Leim Trompetenklang
Mit lautem Waffenschalle.
Still sitzt Pipin, gedankenschwer,
Wie nahend Ungewitter
Wirft er nur Blitze um sich her —
Da rauscht herab das Gitter.
Ein grimmer Leu, ein wilder Stier,
Die stürzen in die Schranken,
Begegnen sich mit Kampfbegier,
Und keiner wollte wanken.
Jetzt aber reißt des Leuen Zahn
Den Ur in dem Genicke,
Und reißt ihn nieder auf den Plan
Blut, Feu'r und Wuth im Blicke.
Wer ist von euch, — so fragt Pipin,
Und blitzte durch die Reihen —
Wer ist von euch so stark und kühn,
Entreißt die Beut' dem Leuen?
Da machen große Augen zwar
Ringsum die großen Leute;
Doch jeder bebt vor der Gefahr,
Und'keiner will zum Streite.
Und wie noch alle schweigend stehn
Und an dem Kampf verzagen,
Sieht man Pipin zum Kampfplatz gehn,
Allein den Strauß zu wagen.
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Extrahierte Personennamen: Childerich Karls Zacharias Pipin
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Er ruft den blut'gen Löwen an
Mit donnerreicher Stimme;
Der stürzt auf ihn mit Wuth heran
Und brüllt vor wildem Grimme.
Und alles Volk sieht es mit Graus,
Pipin nur ohne Grausen.
Sein gutes Schwert zur Scheid' heraus,
Läßt's durch die Lüste sausen.
Und schlägt den Löwen in den Bart,
Daß todt er niederstürzet.
Das war ein Schlag nach Heldenart,
Mit Heldenkraft gewürzet!
Nun rafft der wilde Ur sich auf,
Den neuen Feind er wittert,
Und rennt heran mit vollem Lauf,
Daß Schrank' und Boden zittert.
Doch unser Held steht mauerfest
Und wankt nicht von der Stelle:
-Das Schwert er wieder sausen läßt
Und schwingt's mit Blitzesschnelle.
Und trifft den Schnaubenden so gut
Dicht an des Nackens Rande —
Da spritzt zum Himmel schwarzes Blut,
Das Haupt stürzt hin zum Sande.
„Wie nun, ihr großen Recken ihr,
Was dünkt euch von dem Kleinen?
Mag nun der Held im Kampfrevier
Euch groß genug erscheinen?" —
Es stehn beschämt die Spötter werth
Gesenkt die stolzen Blicke;
Pipin steckt ein sein gutes Schwert,
Dann tritt er schnell zurücke.
Des Volkes Jubel aber füllt
Ringsum die weiten Schranken,
Empor ihn hebend auf dem Schild
Zeigt ihn der Frank dem Franken.
Als König grüßt ihn alle Welt,
Die Spötter müssen schweigen
Und ihm, der Leu und Ur gefällt,
Demüthiglich sich neigen.
lbaur.)
8. Karl der Große.
(Geb. 742, gest. 814 zu Aachen.)
Des tüchtigen Pipin eben so tüchtiger, aber noch weit berühmterer
Sohn war Karl der Große. Im Jahre 768 folgte er seinem Vater
in der Regierung. Man nannte ihn Karl den Großen, weil er im
Frieden und im Kriege sich als ein Mann von hohen Geistesfähigkeiten
bewies, und seine Völker zu bessern, verständigern und glücklichern Men-
schen zu machen suchte. Rohe, unwissende Menschen waren ihm zuwider.
Er ließ daher eine Menge Schulen anlegen, vor allem eine Hofschule
für die Kinder seiner Edelleute und Hofbedienten, erschien auch mehr-
mals unvermuthet selbst mitten unter den Schülern, um mit eigenen
Augen zu sehen, wie es bei dem Unterricht herging. Einst fand er bei
einem solchen Schulbesuch, daß die Söhne der Edelleute und Vornehmen
den Bürgerkindern an Fleiß und Fortschritten weit nachstanden. Diese
mußten sich zu seiner Rechten, jene aber zu seiner Linken stellen. Dann
sagte er zu den armen, aber fleißigen Kindern: „Ich danke euch, meine
Kinder, ihr habet ganz meinen Wünschen entsprochen, euch zur Ehre
und zum bleibenden Gewinn." Zürnend wandte er sich hierauf an die
vornehmen, aber trägen Kinder mit den drohenden Worten: „Ihr aber,
ihr Söhne der Edelen, ihr feinen Püppchen, die Ihr euch der Träg-
heit und dem Müßiggänge überließet und meinen Befehlen ungehorsam
gewesen seid, trotzet nur nicht auf Stand und Reichthum eurer Eltern,
denn wisset, Nichtswürdige haben vor mir weder Rang noch Ehre.
Und werdet ihr nicht fleißige Schüler, so soll keiner von euch mir
wieder vor meine Augen kommen. Beim Könige des Himmels, ich
werde euch strafen, wie ihr es verdient." —
Karl der Große war ein eifriger Beförderer des Christenthums.
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Extrahierte Personennamen: Frank Karl_der_Große Karl Karl_der_Große Karl Karl Karl Karl_der_Große Karl